Mehrere Schulungsteilnehmer mit einer eigenen Testumgebung ausstatten – Mit Hyper-V kein Problem!
Da wir unser Wissen stetig erweitern und aktualisieren, sind wir des Öfteren Teilnehmer von Schulungen. Diese Schulungen finden nicht immer bei Partnern, Distributionen oder Lern-Centern statt, sondern teilweise auch bei uns. Wenn dem so ist, sind wir für die Ausstattung der Teilnehmer verantwortlich. Anfang dieser Woche haben wir eine über zwei Tage ausgelegte XenApp6-Schulung ausgerichtet. Voraussetzung für die einzelnen Teilnehmer waren zwei Windows Server 2008 R2 sowie ein Windows 7. Insgesamt haben sechs Teilnehmer an diesem Training mitgemacht, zusammen mit dem Trainer waren es sieben Personen. Jeder Teilnehmer hat ein Notebook mit dem er arbeiten kann, allerdings ist der Betrieb von drei virtuellen Maschinen je nach Anforderung nicht die performanteste Geschichte. Aus diesem Grund haben wir uns ein Konzept überlegt, wie wir jedem Teilnehmer drei performante virtuelle Systeme zur Verfügung stellen können.
Die von uns realisierte Lösung war die folgende:
- Ein Server mit Windows Server 2008 R2 SP1 und aktivierter Hyper-V-Rolle
- 21 virtuelle Computer für die Schulungsteilnehmer
- Ein Server als DC, DHCP-, DNS- und Routing-Server
Die IP-Adressen für die virtuellen Computer und die Teilnehmer-Notebooks werden per DHCP verteilt, zur Nutzung eines eigenen Administrator-Kontos auf allen Maschinen werden die Server Domänen-Mitglieder und bekommen zusätzlich per GPO die benötigten Einstellungen. Durch eine GPO wird z.B. auf allen Maschinen Remote Desktop aktiviert und die Firewall angepasst.
Eine Installation jeder einzelnen Maschine entfällt, es wird einmal ein Windows Server 2008 R2 installiert, mit Sysprep vorbereitet und so oft kopiert wie er benötigt wird. Das gleiche funktioniert mit dem benötigten Windows 7. Dieses Verfahren könnte man in mehrere Richtungen verfeinern:
- Zum einen könnte man den benötigten Speicherplatz reduzieren, indem man mit einer differenzierenden virtuellen Festplatte arbeitet. Mit dieser Variante würde nur zweimal die volle Windows-Installation auf der Festplatte liegen (Server 2008 R2 und Windows 7), und nicht 21 Mal.
- Die zweite mögliche Lösung wäre der Einsatz eines Provisioning Servers. Mit dieser Lösung könnten vorgefertigte Images über Netzwerk ausgerollt werden, es entfiele sowohl das Kopieren der Server (da alle aus einem Image heraus ausgerollt werden) als auch das manuelle Aufnehmen der Systeme in die Domäne, dies würde ebenfalls automatisch durch die Software geschehen. Falls man nicht bereits einen Provisioning Server im Einsatz hat ist dies sicherlich eine Variante die nur dann zum Tragen kommt, wenn in sehr regelmäßigen Abständen Schulungen erfolgen bzw. wenn das Betreiben von Schulungen die Haupttätigkeit ist
- Eine weitere Möglichkeit wäre das Bereitstellen der Server mit dem “System Center Virtual Machine Manager”, kurz SCVMM. Mit dem SCVMM ist man in der Lage, in einer Bibliothek gespeicherte Vorlagen nach Bedarf auszurollen. Hier würde das manuelle Kopieren und Importieren der virtuellen Maschinen entfallen, das manuelle Aufnehmen in die Domäne wäre aber weiterhin Bestandteil des Bereitstellungs-Prozesses.